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BVB: Lewandowski
Wollen wollen viele Vieles

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BVB: Lewandowski-Hickhack birgt eine Menge Brisanz
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Das Transfer-Hickhack um Robert Lewandowski brigt eine Menge Brisanz. Das große Problem: Es ist ein großer Interessenkonflikt mit vielen Partein.

Wenn es um Robert Lewandowski geht, dann sind derzeit viele Fragen offen. Wer hat wann, was, zu wem gesagt? Gab es ein Versprechen? Wer hat etwas falsch verstanden? Lügt eine Partei? Will der FC Bayern Lewandowski gar nicht haben? Welche Chancen können sich andere Interessenten ausrechnen? Warum beharrt der BVB auf Erfüllung des Vertrags? Und vor allem: Wann endet das ganze Hin und Her endgültig?

Nur eines, das ist sicher seit am Dienstagabend im Internet eine gefälschte Vollzugsmeldung der Internetseite von Manchester United kursierte: Das Transfer-Hickhack um den polnischen Angreifer, längst eine der größten Possen der Bundesliga-Geschichte, schafft es immer wieder, noch größere Kuriositäten zu produzieren.

"Ich möchte den nächsten Schritt machen"

Dabei schien noch am Sonntag unter das vorherrschende Thema in Fußball-Deutschland, einen möglichen Transfer des Angreifers zum FC Bayern, ein Schlussstrich gezogen worden zu sein. Immerhin erklärte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke unmissverständlich, dass Lewandowski in diesem Sommer nicht gen München wechseln darf. Doch wer glaubte, damit sei alles gesagt, der wurde eines Besseren belehrt. Schon einen Tag später erneuerte Lewandowski seinen Wunsch, nach dem Urlaub nicht mehr nach Dortmund zurückkehren zu müssen, gegenüber dem polnischen Fernsehen: „Ich möchte den nächsten Schritt machen. Ich glaube nicht, dass es eine endgültige Entscheidung ist und hoffe, dass es sich noch ändert.“

Dabei verwies der 24-Jährige erneut auf eine angeblich gemachte Zusage, wonach er den Klub verlassen dürfe. Die Klubführung bestreitet, eine solche Absprache getroffen zu haben und pocht auf das Pflichtbewusstsein des Polen. Fakt ist, dass die Gemengelage für alle Parteien kompliziert ist und überdies eine Menge Brisanz birgt. RS beleuchtet die Situation und die Ziele der Beteiligten.

Borussia Dortmund Eines ist sicher: Das letzte Wort hat der BVB. Wie viel das wert ist, darüber lässt sich streiten. Die Schwarz-Gelben stecken in der Zwickmühle, denn obwohl das Verhalten des Polen bislang einwandfrei war, droht nun eine Schlammschlacht, die die Vorbereitung und möglicherweise sogar die gesamte Saison stören könnte. Es gibt keine Garantie, dass ein unzufriedenen Angreifer, sei er noch so herausragend stark, seine Leistung bringt. Unter diesem Aspekt wäre es fast fahrlässig über 20 Millionen Euro Ablöse auszuschlagen. Andererseits besteht kein wirtschaftlicher Zwang und es ist nur zu verständlich, dass der BVB nach Mario Götze nicht den zweiten Leistungsträger in diesem Sommer an den FC Bayern verlieren möchte. Beste Lösung: Lewandowski geht für über 20 Millionen Euro Ablöse ins Ausland.

Robert Lewandowski Solange der 24-Jährige Aussagen zu seiner Zukunftsplanung verweigerte und nur seine Berater in der Öffentlichkeit sprachen, waren die BVB-Fans zwar vom Thema genervt, Lewandowski gegenüber aber weiterhin wohlwollend eingestellt. Das hat sich geändert. Seit auch er fordert, den Klub verlassen zu dürfen, hat er bei den meisten Anhängern seinen Kredit verspielt. Sein Problem, sollte er in Dortmund bleiben: Eine lustlose Saison würde sein Image auch über die Grenzen Dortmunds hinaus beschädigen. Beste Lösung: Ein Transfer zum FC Bayern in diesem Sommer.

Die Berater des Polen Monatelang waren sie für das Anheizen der Gerüchte zuständig. Kein Wunder, schließlich ist Lewandowski das Pferd in ihrem sonst eher mäßig besetzten Stall, mit dem sich gutes Geld verdienen lässt. Ihr eigenes Ansehen ist längst ein Fall für das Kellergeschoss, doch inzwischen wirkt sich das Gebaren auch negativ auf ihren Schützling auf, was der Karriereplanung wenig zuträglich ist. Beste Lösung: Ein Transfer in diesem Sommer – am liebsten zum FC Bayern.

Bayern München Die Rolle des Rekordmeisters ist nebulös. Obwohl Jupp Heynckes mit seinen Aussagen nach dem Champions-League-Finale praktisch verkündet hat, dass Lewandowski schon dieses Jahr an die Isar wechseln soll, ist in Dortmund nach wie vor kein schriftliches Angebot eingegangen. Die Münchner haben den großen Vorteil, dass sie es sich problemlos leisten können, den Torjäger erst 2014 unter Vertrag zu nehmen. Das würde sogar eine Menge Geld sparen und hätte trotzdem zur Folge, dass der BVB schon in der kommenden Saison geschwächt ist, weil Unruhe im Verein herrscht. Beste Lösung: Unklar, wahrscheinlich ein Transfer im nächsten Sommer.

Manchester United und Co. Kaum hatte Watzke ausgesprochen, dass Lewandowski nicht zu Bayern München wechseln darf, da mehrten sich wieder die Gerüchte, ein anderer europäischer Topklub könnte den polnischen Nationalspieler verpflichten. Erster Anwärter soll Manchester United sein. Die „Red Devils“ sind schon lange an einer Verpflichtung Lewandowskis interessiert und würden sich seine Dienste rund 25 Millionen Euro kosten lassen. Medienberichten zufolge sind auch Manchester City, Real Madrid und der FC Barcelona an einem Transfer interessiert. Vereine, mit denen die BVB-Verantwortlichen wahrscheinlich einverstanden wären. Allerdings vermittelt der Spieler nicht den Eindruck, ins Ausland wechseln zu wollen. Beste Lösung: Lewandowski will unbedingt weg und stimmt einem Transfer ins Ausland zu.

Erinnerungen an Helmer Es ist nicht das erste Mal, dass ein Dortmunder Spieler mit aller Macht auf einen Wechsel zum FC Bayern drängt. Anno 1992 war es Thomas Helmer, der nichts unversucht ließ, den BVB zu verlassen. In seinem Vertrag gab es sogar eine Ausstiegsklausel. Die galt aber nur für einen Wechsel ins Ausland, weshalb es sogar die Überlegung gab, Helmer vom AJ Auxerre verpflichten zu lassen, um ihn dann sofort weiter nach München zu transferieren. Dem schob Dortmund zwar einen Riegel vor, doch am Ende wurde der Druck, den der Spieler aufbaute, so groß, dass der BVB einem sofortigen Transfer für über sieben Millionen D-Mark doch noch zustimmte.

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